Wahrscheinlich haben sich in den letzten Wochen eure Postfächer schnell gefüllt, haben die Internet-Filialen der grossen Kaufhäuser und die Online-Händler euch mit scheinbar reizvollen Angeboten überschüttet. Eine Digitalkamera zum halben Preis! Hier, wolltest du nicht schon immer eine neue Waschmaschine? Schau mal, Bluetooth-Kopfhörer um 70 Prozent reduziert! Wenn du diese Spielkonsole jetzt nicht kaufst, wirst du es später bitter bereuen!
Der „Black Friday“ ist ein aus den USA importierter – ja, was eigentlich? Wenn man all das Gewese betrachtet, mit dem er Jahr für Jahr vollzogen wird, könnte man meinen, es handle sich um einen Feiertag, so wichtig wie Weihnachten oder Ostern. Letztendlich wird aber nur eines gefeiert: hemmungsloser Konsum. Im amerikanischen Einzelhandel ist er seit den 1960er-Jahren dokumentiert, zur Herkunft des Begriffes gibt es verschiedene Theorien: Eine besagt, dass die Händler am Abend schwarze Hände vom vielen Geld Zählen hatten. Andere behaupten, die Polizei von Philadelphia habe den Begriff geprägt, als 1966, am ersten Freitag nach dem Erntedankfest, die Strassen so voll von Shopping-Begeisterten waren, dass die Beamt:innen Angst hatten, die Kontrolle zu verlieren.
Natürlich rabattieren auch wir bei Soeder bisweilen unsere Waren. Wenn ein Produkt aus dem Programm fliegt, verkaufen wir es billiger, ebenso, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum Gefahr läuft, überschritten zu werden. Wir glauben aber nicht an Rabatt um des Rabatts Willen. Alles, was wir verkaufen, hat seine Herstellungskosten. Diese wiederum führen zum Preis.
Ein „Black Friday“ ist mit unserer Philosophie deswegen völlig unvereinbar, auch weil drastische Preisreduzierungen dazu führen, dass Kund:innen Dinge kaufen, die sie bei näherer Betrachtung gar nicht benötigen. Das lehnen wir schon aus Gründen der Nachhaltigkeit ab.
Mit dieser Einstellung sind wir nicht alleine: Auch andere Marken, die wir sehr schätzen, weisen mit dem Slogan “No Black Friday – Yes, We’re All Naysayers” auf den Unsinn dieses Tages hin – etwa die Taschenmacher:innen von FREITAG, die Faltradpioniere Brompton, flamingos life, bekannt für ihre veganen Sneakers, Secrid, die Erfinder:innen des Cardprotectors und die Profis für nachhaltige Surf- und Yogakleidung, Oy.
Danke fürs Nein- und Weitersagen!
P.S.: Der Einzelhandel beklagte übrigens in diesem Jahr Lieferschwierigkeiten zum Black Friday. Mit etwas Pech kauft man also etwas, das man dann überhaupt nicht bekommt.
